Turmvarianten

Windpark
Sven Gebhardt

Der Turm ist hohen Belastungen ausgesetzt, die er unter allen Betriebsbedingungen sicher widerstehen muss. Größer als das Gewicht von Rotor und Maschinengondel, deren Masse von zusammen bis zu mehreren hundert Tonnen in Verbindung mit Schwingungen an Bedeutung gewinnt, ist in Böen die Windlast, die als überwiegend horizontale Last insbesondere am Turmfuß hohe Biegemomente bewirkt. Je höher der Turm – entscheidender Faktor für den Ertrag der Anlage –, desto breiter der Turmfuß. Die Turmkonstruktion berücksichtigt den Transport zur Baustelle, die Errichtung und möglichst auch den Rückbau, denn die Berechnung der Türme erfolgt für die vorgesehene Lebensdauer der Anlage. Vorhandene Türme können daher nach Ablauf dieser Lebensdauer in der Regel werden sie nicht mehr als Träger für moder-

nere Anlagengenerationen genutzt.

 

Stahltürme

Bestehen meist aus zwei bis vier Teilen, die mit Flanschverbindungen verschraubt werden. Die Wandstärken betragen 20 bis 60 Millimeter. Für große Türme müssten die unteren Stücke vor Ort aus zwei oder drei Segmenten zusammen-geschweißt oder -geschraubt werden, was recht teuer ist.

 

Hybridtürme

Bestehen aus mehreren Teilen (z.B. Stahl und Beton). Bei den Hybridtürmen leitet ein Zwischenstück die Zug- und Druckkräfte aus dem oberen Stahl-abschnitt des Turmes an die Spannglieder bzw. an den Beton weiter.

Gittertürme

Auch die Verwendung abgespannter Masten ist möglich. In beiden Fällen ist die Gefährdung von Vögeln zu bedenken. Bei Anlagen in Wäldern ist eine Abspannung bis in Höhe der Baumwipfel unkritisch, und Tragwerke aus Holz wären besser sichtbar.

 

 

Holztürme

Haben im Verglich zu herkömmlichen Turmkonstruktionen niedrigere Kosten sowie eine bessere Umweltbilanz. Durch größere Nabenhöhen würden sie zudem eine Ertragssteigerung der Turbinen ermöglichen und wären möglicherweise langlebiger als Stahltürme, da Holz keine Materialermüdung infolge von Lastwechseln zeige.